Die ‘Schiene’ in der Türkei ist im Fokus vieler Großunternehmen

bombardierIch kann mich an frühere Zeiten erinnern als ich mit meinen Eltern von Istanbul nach Ankara mit dem Zug fuhr (8-12 Stunden für 420 km). Es gab Stellen, wo ich mich schon als Kind fragte : “Hier bist du doch vor 10 Min. schon mal vorbeigekommen ?” Ja, ja es ging kreuz und quer durch die Landschaften. Mit ein Grund dafür war, dass man die deutschen vor über 100 Jahren per Kilometer bezahlte. Da blieb es nicht aus, dass einige Kilometer ‘Extra’ dazu kamen. Bonus für die Unternehmenskasse sozusagen. Diese einspurige Strecke mit Ausweichbahnhöfen, damit entgegenkommende Züge vorbei können, existiert immer noch und wird benutzt. Man hat nur einige zusätzliche Verbindungen geschaffen und die Strecke abgekürzt. Die türkische ‘Schiene’ ist im Kommen und wird die Wirtschaft abermals ankurbeln. Bis jetzt war die ganze Last der Wirtschaft auf den LKW’s und auf der Straße.

Am 1. Mai 2013 wurden die Eisenbahn zur Privatisierung freigegeben. Viele Logistikunternehmen haben sogleich angefangen Waggons zu bestellen. In den kommenden 10 Jahren wird die Türkei 50.000 Wagons und 1.000 Lokomotiven benötigen. Wahrlich eine gewaltige Zahl. Die bestehenden Fabriken erhöhen die Kapazitäten und neue Investitionen folgen.

In Sakarya, Ankara, Konya und Afyon sind Fabriken entstanden. Ein Werk in Erzincan, welches Verbindungselemente für die Schienen produziert, hat solche lohnenden Märkte im Ausland entdeckt, dass sie ‘erfolgreich’ das Ziel verfehlt hat und ausschließlich exportiert. Für den türkischen Markt sollen jetzt die Kapazitäten erhöht werden.

Mit Alstom, Bombardier und Siemens sind die Global Player schon längst am Start. Die US amerikanische The Greenbier möchte demnächst eine Waggonfabrik bauen.

So wie es ausschaut wird die Türkei in 3-4 Jahren ein Zentrum für die ‘Schiene’ werden.  Viele Großunternehmen und Holdings aus dem In- und Ausland haben speziell Unternehmen gegründet und möchten alsbald selber Personen und Fracht befördern. Unternehmen aus D, A, PL, RO und Russland sind mittlerweile Mitglieder im Dachverband der Schienenbeförderer.

 

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