“Ich bin gefeuert worden, weil ich zu gut war.”

ausrufezeichenMit einer Freundin (Naciye C.) sprachen wir über türkische Arbeitgeber und Arbeitnehmer u.a. Ich habe schon über 700 Personen für meine Auftraggeber bzw. Unternehmen und Marken, die ich in die Türkei führte, eingestellt. Wir wollten für www.hrs.de Türkei Personal einstellen. Der Eigentümer und ich bestellten die Kandidaten zum finalen Gespräch. 12 BewerberInnen wurden zum Termin bestellt. Übrigens, als ich in der Online-Jobmaschine die Stellenanzeige einstellte, haben sich innerhalb von einer Woche über 8.000 Personen beworben. Sogar Köche und Krankenschwestern (als Beispiel dafür, weil es mit der ausgeschriebenen Position nichts zu tun hatte) waren dabei. Hauptsache ein deutscher Arbeitgeber 🙂  Es waren lediglich 5 Stellen ausgeschrieben.

Auffallend war, dass 3 der Bewerber dicke Ordner unterm Arm dabei hatten. Als der erste von denen dran war und sich vorstellte, was das denn für ein Ordner sei. “Gerichtsunterlagen, damit Sie mir glauben.” Gerichtsunterlagen, glauben … !?  “Ich bin nämlich gefeuert worden, weil ich zu gut war.” Klar, genauso dachten wir auch. 😉

Danach aber die Überraschung. Er sagte die Wahrheit. Er war für Fixum + Prozente eingestellt worden. Nach 2 Monaten hat er über 20.000 TL /Monat Provisionsanspruch gehabt. Er war zu gut. Als dann die danach folgenden Monate sogar steigende Provisionen auswiesen, wurde ihm gekündigt. Dabei hat er in 5 Monaten der Tätigkeit, 4 mal sein Fixum erhalten und sonst nichts.

Natürlich hat er geklagt und bekam Recht. Ein Zeuge sagte in der Verhandlung, was der Chef mal von sich gab : “Das fehlte noch, dass ich ihm die Beträge bezahle. Nachher kommt er mir noch mit einem Porsche vorgefahren.”  Das nennt man wohl “sich in den eigenen Bein schießen.” Bei den anderen zwei Bewerbern war die Situation auch nicht anders. Die waren ebenfalls ‘zu gut’. 🙂

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